5.6 - MESH LIGHTS

Neben den klassischen Lichtobjekten wie Point, Sun, Spot oder Area gibt es in Blender noch eine weitere Möglichkeit, Lichtquellen zu erzeugen: sogenannte Mesh Lights.

Dabei handelt es sich nicht um einen eigenen Lampentyp, sondern um beliebige Objekte mit Geometrie, die über ein Material mit einem Emission-Shader zum Leuchten gebracht werden. Jede Fläche kann damit selbst zur Lichtquelle werden – von der einfachen Ebene bis hin zu komplexen Modellen.

Vorteile

Beliebige Form 

Anders als bei Point-, Spot- oder Area-Lights bist du nicht auf vordefinierte Lichtquellen beschränkt. Jede Geometrie – ob Würfel, Fläche, Kugel, Schriftzug oder komplexes Lampenmodell – kann als Lichtquelle dienen. Damit eignen sich Mesh Lights hervorragend für Objekte, die im Bild sichtbar sind und gleichzeitig leuchten sollen, etwa Lampenschirme, Displays, Neonröhren oder Leuchtreklamen.

Kombination mit Materialeigenschaften

Da das Leuchten über den Emission-Shader gesteuert wird, lässt sich dieser mit anderen Materialeigenschaften wie Transparent, Glossy oder Roughness kombinieren. Dadurch können zum Beispiel halbtransparente Lampengläser, glänzende Oberflächen oder leicht diffuse Leuchtstoffröhren realistisch nachgebildet werden.

Nachteile

Weniger effizient

In Cycles sind Mesh Lights meist aufwendiger zu berechnen als dedizierte Light Objects, da die Lichtstrahlen über die gesamte Geometrie verteilt werden müssen.

Rauschen (Fireflies)

Besonders kleine, stark leuchtende Mesh Lights können viele helle Pixel (sogenannte Fireflies) erzeugen. Das erfordert oft zusätzliche Render-Samples oder Denoising, um ein sauberes Ergebnis zu erhalten.

Längere Renderzeiten

Die oben genannten Faktoren führen in der Praxis häufig zu einer spürbar längeren Renderzeit im Vergleich zu klassischen Lichtquellen.

Wann einsetzen?

Für klassische Beleuchtungsaufgaben – also wenn eine Lampe nur Licht spenden soll, ohne selbst sichtbar zu sein – sind die normalen Light Objects (Point, Sun, Spot, Area) die effizientere Wahl, da sie intern speziell auf die Lichtberechnung optimiert sind.

Mesh Lights hingegen sind unschlagbar, wenn sichtbare Leuchtkörper Teil des Bildes sind und zugleich glaubwürdig Licht abgeben sollen. Da sich jede geometrische Form mit einem Emission-Shader versehen lässt, sind sie ein unverzichtbares Werkzeug für realistische Szenen mit Lampen, Bildschirmen, Neonröhren oder anderen leuchtenden Objekten.