5.2 - LIGHT OBJECTS

Sind diese Voraussetzungen geschaffen, können die verschiedenen Light Objects gezielt eingesetzt werden. Blender bietet unterschiedliche Lichttypen wie Point, Sun, Spot, Area und Mesh Lights, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften besitzen und in verschiedenen Situationen zum Einsatz kommen. 

Erstellt werden Light Objects (Point, Sun, Spot und Area) über das Menü Add Light oder per Shortcut Shift + A Light. 

Die Mesh Lights bilden eine eigene Gruppe, die ich ein einem eigenen Kapitel vorstelle.

Point Light

Das Point Light funktioniert ähnlich wie eine Glühbirne: Es strahlt Licht gleichmäßig in alle Richtungen ab. Über den Parameter Power wird die Intensität der Lichtquelle gesteuert, während Radius die Größe des Leuchtkörpers definiert. Der Radius hat einen direkten Einfluss auf die Härte der Schatten: Je kleiner (punktförmiger) die Lichtquelle ist, desto härter werden die Schatten. Ein größerer Radius erzeugt entsprechend weichere Übergänge.

Sun Light 

Das Sun Light gibt paralleles Licht ab und ist damit ideal für Außenszenen geeignet. Es erzeugt scharfkantige Schatten, die den Eindruck von direkter Sonneneinstrahlung vermitteln. Entscheidend bei dieser Lichtquelle ist nicht ihre Position, sondern die Richtung, aus der das Licht einfällt. Die Entfernung spielt keine Rolle, da die Intensität unabhängig von der Distanz konstant bleibt.

Die beiden wichtigsten Parameter sind Strength zur Steuerung der Lichtintensität und Angle, mit dem sich die Härte des Lichts sowie die Schärfe der Schatten regulieren lassen. Ein kleiner Winkel erzeugt harte, kontrastreiche Schatten, während ein größerer Winkel für weichere Übergänge sorgt.

Spot Light

Das Spot Light erzeugt einen gerichteten Lichtkegel, vergleichbar mit einem Theaterscheinwerfer oder dem Strahl einer Taschenlampe. Mit dieser Lichtquelle lassen sich gezielt Bereiche der Szene ausleuchten.

  • Radius bestimmt die Größe des Lichtkörpers und damit die Härte der Schatten.
  • Spot Size legt den Öffnungswinkel des Lichtkegels fest und steuert somit die Ausdehnung der Ausleuchtung. 
  • Blend regelt den Übergang zwischen der hellen Mitte und dem Rand des Lichtkegels. Gemeinsam mit dem Radius beeinflusst dieser Wert die Weichheit der Schatten und den Charakter des Lichtfalls.

 

Area Light

Das Area Light entspricht einer klassischen Flächenleuchte und lässt sich am besten mit einer Softbox oder einem großen Windowlight im Fotostudio vergleichen. Es ist ideal, um eine Szene weich und diffus auszuleuchten.

Über den Parameter Shape stehen vier verschiedene Formen zur Verfügung: Square, Rectangle, Disk und Ellipse.

  • Bei Square und Disk wird die Größe über einen einzigen Wert (Size) geregelt.
  • Rectangle und Ellipse verfügen über getrennte Werte für X und Y, sodass Länge und Breite unabhängig voneinander eingestellt werden können.

 

Ein zusätzlicher Parameter ist Beam Shape, gesteuert über den Regler Spread. Damit lässt sich unabhängig von der Größe der Lichtquelle einstellen, wie gerichtet das Licht abgegeben wird. Standardmäßig steht der Wert auf 180°, was bei einer großen Fläche sehr weiche Schatten erzeugt. Reduziert man den Wert beispielsweise auf 5°, entstehen auch bei großen Leuchtflächen deutlich härtere Schatten – vergleichbar mit dem Effekt eines Grids vor einer Softbox.

Allgemeine Parameter für alle Lichtobjekte

Einige Einstellungen sind für alle Lichtquellen in Blender identisch:

  • Power steuert die Intensität des Lichts (in Watt).
  • Color legt die Lichtfarbe fest. Neben der klassischen Farbauswahl im Color Picker bietet Blender in neueren Versionen auch die Möglichkeit, die Farbtemperatur in Kelvin direkt einzustellen. Ein zusätzlicher Blackbody-Node im Shader-Editor ist damit nicht mehr nötig.

Zur Orientierung:

  • Eine Farbtemperatur von ca. 5500 K entspricht neutralem Tageslicht.
  • Werte darunter wirken wärmer und gelblicher – etwa 2800 K für Glühlampen oder Kerzenlicht.
  • Werte oberhalb von 5500 K erzeugen eine kühlere, bläuliche Lichtstimmung.

Mit diesen vier Lichtobjekten und den beschriebenen Parametern lassen sich nahezu alle Lichtsituationen und Studio-Setups realistisch nachbilden.