5.8 - HDRI BELEUCHTUNG
HDRI steht für High Dynamic Range Image und bezeichnet eine Bilddatei, die nicht nur Farben, sondern auch Lichtinformationen über einen sehr großen Helligkeitsbereich enthält. HDRIs werden genutzt, um realistische Umgebungsbeleuchtung zu erzeugen, ohne dass einzelne Lichtquellen manuell gesetzt werden müssen. Der Name „High Dynamic Range“ verdeutlicht bereits, dass solche Aufnahmen einen extrem hohen Motivkontrast abbilden – etwa, wenn die Sonne im Rücken steht, gleichzeitig aber direkt in die Sonne fotografiert wird. Für HDRIs werden daher Bilddateien mit hoher Farbtiefe benötigt, typischerweise 32-Bit, um diese Dynamik korrekt zu speichern.
Wie HDRIs in Blender funktionieren
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- HDRIs sind 360°-Aufnahmen, die Licht und Farbe einer realen Umgebung enthalten.
- In Blender werden sie als Environment Texture im World Shader eingesetzt.
- Jede Stelle im HDRI sendet Licht aus – die Szene wird also von allen Seiten gleichmäßig beleuchtet.
- Helle Bereiche im HDRI wirken wie starke Lichtquellen, dunkle Bereiche erzeugen Schatten und Abdunklungen.
Vorteile der HDRI-Beleuchtung:
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- Realistische Lichtverteilung: Natürliche Schatten, sanfte Übergänge und realistische Reflexionen.
- Effizient: Aufwendiges Platzieren von Lampen entfällt.
- Reflexionsquelle: HDRIs liefern automatisch die Reflexionsinformationen, die Oberflächen realistisch erscheinen lassen.
Nachteile:
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- Statische Lichtquelle: Sonnenstand, Tageszeit oder Lichtfarbe lassen sich nicht einfach ändern.
- Fireflies: Extrem helle Bereiche können störende helle Pixel erzeugen. Abhilfe schafft z. B. die Aktivierung von Clamp Indirect in Cycles.
- Auflösung: Niedrig aufgelöste HDRIs können unscharfe Reflexionen erzeugen. Hochauflösende HDRIs verbessern die Materialrealität.
Setup in Blender
- Shader Editor → World Shader auswählen.
- Standardmäßig ist der World Output bereits mit einem Background Node verbunden.
- Environment Texture hinzufügen: Shift + A → Texture → Environment Texture.
- HDRI-Datei laden.
- Color Output des Environment Textures mit dem Color Input des Background Nodes verbinden.
- Strength im Background Node regelt die Intensität der Beleuchtung.
Ausrichten und Rotation des HDRIs
- Mapping Node + Texture Coordinate Node erstellen.
- Generated Output des Texture Coordinate Nodes mit dem Vector Input des Mapping Nodes verbinden.
- Vector Output des Mapping Nodes mit dem Vector Input des Environment Textures verbinden.
- Das HDRI kann nun über Rotation Y im Mapping Node gedreht werden, z. B. um die Lichtrichtung für Schatten oder Reflexionen gezielt zu ändern.
HDRIs sind ein leistungsfähiges Werkzeug, um realistische Beleuchtung schnell und effizient in Blender zu erzeugen. Sie liefern nicht nur Licht, sondern auch wichtige Reflexionsinformationen, die für glaubwürdige Materialien entscheidend sind. Für Szenen mit weichen Schatten und realistischen Reflexionen ist HDRI oft die erste Wahl – gezielte Lampen können dann zusätzlich eingesetzt werden, um Highlights oder besondere Akzente zu setzen.